31.08.2014 Nachruf

Vor einem Jahr, am Abend des 31.08.2013, starb Karl Peter Dedo Graf von Hohenthal in Bad Schmiedeberg, seinem letzten Wohnort. Seine Tochter war bei ihm. Am darauf folgenden Tag wurden in Wartenburg die Glocken geläutet und Herr von Hohenthal stand zum Abschiednehmen im Chorraum der Kirche. Es wurde Seiner gedacht und mit Gebet und Lied wurde er hinausbegleitet, um mit seiner Familie zur letzten Ruhestatt in die Nähe von Hannover zu fahren.

Peter Graf von Hohenthal wurde am 27. September 1924 im Wartenburger Schloss geboren und auch dort getauft.

Sein Vater, Karl Peter Moritz Graf von Hohenthal war auch schon 1890 dort geboren, er heiratete Louise Margarete von Krosigk.

<p>Karl Peter Dedo von Hohenthal hatte 2 Schwestern. Er wuchs bis zur 4. Klasse in Wartenburg auf und ging dann in ein Internat und h&ouml;here Schule nach Ro&szlig;leben. Sein Abitur machte er in Dresden. Gleich zur Vollj&auml;hrigkeit ging er in den Krieg und erlebte das Kriegsende als Verwundeter in D&auml;nemark. Danach siedelte er sich im anderen Teil Deutschlands an, erlernte den Landwirtschaftsberuf und arbeitete als Gutsverwalter bei verwandten Familien.</p>

<p>Nach der Heirat mit Anna Luise von Trotha lebte er l&auml;nger in Sch&ouml;ningen, das Ehepaar hatte drei Kinder, das j&uuml;ngste verstarb bereits mit 12 Jahren.</p>

<p>Schon in der DDR-Zeit machte er &bdquo;Heimatbesuche&ldquo;,</p>

<p>1993 siedelte er um. Er war froh, dass sich das Evangelische Jugend- und F&uuml;rsorgewerk Berlin des Schlosses annahm, dieses wurde von Grund auf saniert, alle Bauschritte wurden von ihm beobachtet. Er kaufte sich einen gro&szlig;en Teil seines Waldes zur&uuml;ck und konnte so hegen und pflegen.</p>

<p>Er hat sich immer bem&uuml;ht, Kontakt zum gesamten Dorf zu finden, er war Mitglied des Vereines &bdquo;1813&ldquo;, er arbeitete im Kirchenvorstand, er sang mit im Kirchenchor. Er setzte sich f&uuml;r Erneuerungsarbeiten der Kirche ein, rief zu Spenden auf, gab das n&ouml;tige Holz. Viele Wartenburger rief er zu ihren Geburtstagen an (so sie in der Zeitung standen), er trennte sich schwer von seinen beiden Hunden, als er in sein Seniorenheim musste. Gl&uuml;cklich war er, dass er die Taufe seiner Enkelin in der Wartenburger Kirche erleben konnte, mit dem silbernen Taufgeschirr, das seine Gro&szlig;eltern der Kirche spendeten. Er war froh, das Abendmahl bei Gottesdiensten aus den Kelchen und Schalen seiner Urgro&szlig;eltern zu empfangen.</p>

<p>Familie von Hohenthal war Schlossbesitzer seit 1769, aber erst der Vater von&nbsp; Peter von Hohenthal w&auml;hlte das Wartenburger Schloss als seinen st&auml;ndigen Wohnsitz, er machte umfassende Umbauten und Erneuerungen. Mit dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde das Gut enteignet, der Graf wurde in Wartenburg verhaftet in der damaligen Sowjetunion bis 1954 interniert.</p>

<p>Von Vater und Sohn ist uns die enge Verbundenheit zu Wartenburg bekannt. Beiden war es nicht verg&ouml;nnt in Wartenburg zu sterben.</p>

<p>Mit dem Tod von Peter von Hohenthal verliert Wartenburg einen &uuml;beraus engagierten Mitb&uuml;rger, Freund und F&ouml;rderer von Wartenburg.</p>

<p>Wir werden das Andenken an Karl Peter Graf von Hohenthal in Ehren halten.</p>